***********
MASCH - Marxistische Abendschule Hamburg. Forum für Politik und Kultur e.V. ***********

Veranstaltungen der MASCH Hochschulgruppe Winter 2o23/24


Editorial

Der Marxistischen Abendschule Hamburg wurde im Dezember 2020 der Status der Gemeinnützigkeit vom Hamburger Finanzamt entzogen. Unsere Medienmitteilungen dazu finden Sie hier.

Auf Grund der Beendigung der Corona-Einschrän­kungen können wir unsere Veranstaltungen wieder physisch, vor Ort, anbieten. Die Veranstaltung findet natürlich unter den ggfs. zu dem Zeitpunkt gültigen Corona-Regularien statt. E-Mail ist hier die beste Möglichkeit, den aktuellen Stand der Veranstaltungen zu erfragen.
Da Online-Veranstaltungen (Videodiskussion) aber auch Vorteile bieten, arbeiten wir an einem Konzept für Hybrid-Veranstaltungen (gleichzeitig „vor Ort“ und Online).



Rundgang

Führung durch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Das KZ Neuengamme im Südosten Hamburgs existierte vom 12. Dezember 1938 bis zur Befreiung am 2. Mai 1945. Es diente der Abschreckung, Bestrafung und Vernichtung der Gegner:innen des NS-Regimes und der Produktion von Klinkern und Rüstungsgütern. Über sechseinhalb Jahre unterdrückten insgesamt ca. 4.500 SS-Wachen über 100.000 Häftlinge. Sie befanden sich im Hauptlager oder in mindestens 85 Außenlagern von der Kanalinsel Alderney bis Wöbbelin in Mecklenburg und von Ladelung an der dänischen Grenze bis Goslar im Harz.

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme weist vergleichsweise viele erhaltene Gebäude auf. Die Führung über das große Gelände macht Dich mit den verschiedenen Opfergruppen, den Funktionen des Lagers und seiner Nachnutzung vertraut. Sie streift auch die Frage, was eine Gesellschaft durch eine Gedenkstätte über sich selbst aussagt. Inklusive ist ein eigenständiger Besuch der Hauptausstellung (ca. 30 minütiger Einblick). Fragen sind willkommen. Es gibt noch weitere Ausstellungen auf dem Gedenkstättengelände, welche im Anschluss eigenständig besucht werden können.

Der dreistündige, nicht barrierefreie Rundgang beginnt am Haus des Gedenkens (inkl. Toiletten) und endet an der Hauptausstellung (inkl. Toiletten, Getränke- und Snackautomaten in der Cafeteria). Der Rundgang findet bei jedem Wetter statt. Im Zweifel empfehlen sich warme, regenfeste Kleidung und gute Schuhe. Bitte meldet Euch per Mail an, da die Zahl der Teilnehmenden auf 25 beschränkt ist (info@masch-hamburg.de).

Unser Guide, Armin Grambart-Mertens, ist Politologe und Gästeführer.

Diese Veranstaltung der MASCH Hamburg wird zusammen mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Hamburg durchgeführt.

Guide: Armin Grambart-Mertens (Hamburg)
Termin: Sonnabend, 28.10.2023, 11-14 Uhr
Treff: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg 75, Haus des Gedenkens (erste von 3 Bushaltestellen namens „KZ-Gedenkstätte“ mit dem Zusatz „Mahnmal“)

Da die Zahl der Teilnehmenden auf 25 begrenzt ist, meldet Euch bitte per Mail an unter: .



Buchvorstellung und Diskussion mit Jakob Hoffmann (Autor) und Andreas Stahl (Mitherausgeber)

Probleme des Antirassismus

Nicht erst seit den Protesten der Black-Lives-Matter-Bewegung im Jahr 2020 hat die Debatte über Rassismus in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung eine zentrale Rolle eingenommen. Einzug in den gesellschaftlichen Mainstream erhalten dabei besonders Positionen, die von akademischen Strömungen wie „Critical Whiteness“, dem Postkolonialismus oder Poststrukturalismus beeinflusst sind. Statt einer theoretischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen des Rassismus begegnet man in diesen Ansätzen häufig Angriffen auf Universalismus und Vernunft oder der Einebnung der Spezifik von Antisemitismus und Holocaust. Dagegen befinden sich sozialpsychologisch, ideologiekritisch und materialistisch argumentierende Analysen und Kritiken von Rassismus immer stärker in der Defensive. Der Band beleuchtet insbesondere die blinden Flecken und Verzerrungen des vorherrschenden Antirassismus und versucht gleichzeitig einige Leerstellen gegenwärtiger Rassismustheorie zu füllen.

Jakob Hoffmann ist Autor des im Sammelband erschienen Aufsatzes „Zur Sozialpsychologie des Rassismus“, den er bei der Veranstaltung vorstellen wird. Mitherausgeber Andreas Stahl führt in einige Grundfragen des Buches ein.

Jakob Hoffmann ist Mitherausgeber der bald im Verbrecher Verlag erscheinenden Sammelbände „Erinnern als höchste Form des Vergessens?“ (2023) sowie „Klimawandel und Gesellschaftskritik” (2024). Er lebt in Hamburg und studiert Politikwissenschaft. Andreas Stahl studierte Politikwissenschaft sowie Philosophie in Trier und absolviert derzeit sein Masterstudium der Philosophie an der Universität Oldenburg. Er ist seit vielen Jahren in der politischen Bildung aktiv und Mitherausgeber der Sammelbände „Konformistische Rebellen“ (2020), „Probleme des Antirassismus“ (2022) sowie „Subjekt und Befreiung“ (2022). Beide sind aktiv in der Gesellschaft für kritische Bildung (www.kritischebildung.de).

Referent: Jakob Hoffmann (Hamburg) und Andreas Stahl (Oldenburg)
Termin: Montag, 06.11.2023, 19.00 Uhr
Ort: Cafè Knallhart / Keller, Von-Melle-Park 9 (Universität Hamburg)



Veranstaltungsreihe: Marxistische Museumsbesuche

In dieser Reihe von Museumsbesuchen, die im Wintersemester 2022/23 begonnen hat, werden wir Themen in den Mittelpunkt stellen, für die unser Publikum üblicherweise ein spezielles Interesse hat: Sozialgeschichte, Ökonomie, Klassengegensätze, Politik. Bei den Besuchen der Hamburger Museen lassen wir uns von Expertinnen und Experten durch die Ausstellungen führen. Im Anschluss ist für Interessierte eine Diskussion in der jeweiligen Museumsgastronomie geplant. Die Führung selbst ist kostenfrei, aber die Eintrittsgebühr ist von den Besucherinnen und Besuchern einzuplanen.
Die maximale Teilnehmerzahl liegt bei 15 Personen. Wir bitten um Anmeldung unter .


Führung in der Benin-Ausstellung des Museums am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt

In vielen europäischen Museen finden sich Kulturgegenstände, die in der Zeit des Imperialismus vorwiegend ab 1884 aus den Herkunftsländern geraubt worden sind. Das gilt vor allem für die sogenannten Benin-Bronzen, Kunstgegenstände aus dem Besitz des Königshauses von Benin aus dem heutigen Nigeria, die fast sämtlich von britischen Truppen nach der Zerstörung des Königspalastes 1897 geplündert und an Museumssammlungen weltweit verkauft wurden. Durch den Raub besitzen diese Gesellschaften keine Kunstgegenstände mehr, durch die sie ihre eigene Geschichte von Macht und Herrschaft veranschaulichen könnten, sondern mussten sich bisher in europäische und amerikanische Museen begeben, um die Anschauungen ihrer Vorfahren kennen zu lernen. Durch antikoloniale Aktivist:innen und eine besondere Konstellation in den europäischen Ländern waren die deutschen Museen gezwungen, die Benin-Bronzen zurückgegeben - beginnend mit einer symbolträchtigen Übergabe durch Außenministerin Annalena Baerbock im Dezember 2022.

Anhand der Ausstellung „Benin. Geraubte Geschichte“ im Museum am Rothenbaum wollen wir insbesondere die politische Diskussion um die Restitution nachvollziehen und in die Geschichte des Umganges mit Raubgut einordnen. Die Besichtigung der Ausstellung soll Anstoß geben, sich mit der Geschichte des Kolonialismus – insbesondere des Deutschen Reiches - auseinanderzusetzen und mit der Rolle, die Kulturgegenstände bei der Auseinandersetzung mit der Herrschaftsgeschichte einer Gesellschaft spielen können.

Im Anschluss ist eine Diskussion im Museumsrestaurant vorgesehen.

Informationen zur Ausstellung:
https://markk-hamburg.de/ausstellungen/benin-geraubte-geschichte/

Termin: Samstag 11.11.2023, 14:00 Uhr
Ort: Museum am Rotherbaum (MARKK), Rothenbaumchaussee 64; 20148 Hamburg
Treffpunkt: Eingangsbereich/Kasse des MARKK

Bitte anmelden unter: .



Abendveranstaltung/Workshop

Individuum und (linke) Organisation

In dieser Veranstaltung geht es um die kritisch-psychologische Auffassung des Verhältnisses von Individuum und Organisation. Klaus Holzkamp, zentraler Mitbegründer dieses marxistischen Ansatzes der Psychologie, schrieb bereits 1980 einen Aufsatz dazu („Individuum und Organisation“), der zugleich die Diskussionsgrundlage der Veranstaltung darstellt.

Nach beinahe 45 Jahren wäre interessant zu diskutieren, inwieweit die hier vorgetragenen Zusammenhangsannahmen noch Gültigkeit haben, was sich im Laufe der Jahre verändert hat an linken Organisationsformen, und welche individual- und sozialpsychologischen Konsequenzen damit ggf. einhergehen. Konkret:
• Hat der Zusammenbruch des Sozialismus Rückwirkungen auf das Verhältnis von Individuum und Organisation gehabt und wenn ja, welche?
• Muss aus marxistischer Sicht die Dialektik von Individuum und Organisation neu bestimmt werden?
• War bereits die damalige Verhältnisbestimmung falsch und wenn ja, in welcher Weise?
• Stellen heutige Organisationformen einen Fortschritt dar und ermöglichen sie einen größeren Einfluss auf die gesellschaftlichen Verhältnisse, z. B. die „Klimakleber/innen“?
• Welche Bedeutung spielt in diesem Zusammenhang Klassenbewusstsein und leiten sich daraus spezifische Organisationsanforderungen ab?

Es wird empfohlen, den Text, auf den Bezug genommen wird, vorher gelesen zu haben. Bei Anmeldung über das MASCH-Postfach wird dieser zugesendet.

Der Referent ist Kritischer Psychologe, IGM-Mitglied und aktiv in der Friedensbewegung.

Termin: Montag 04.12.2023, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Sozialökonomie, ex HWP), EG, Raum S07

Bitte anmelden unter: .



Hans Georg Bensch

„Maschinerie und große Industrie“ – veraltet?

Das berühmte 13. Kapitel des ersten Bandes des „Kapital“ (Maschinerie und große Industrie) scheint völlig veraltet; da ist die Rede vom Transmissionsmechanismus mit Schnüren, Bändern und Gestängen als einem Element der Maschinerie neben der Werkzeugmaschine und der Antriebsmaschine; noch eine Gelegenheit das Marxsche Hauptwerk insgesamt im Magazin des Museums für Theoriegeschichte endzulagern. Wie also trennt man in diesem Kapitel Systematisches von Historischem? Oder aber, was lässt sich am historisch Veraltetem systematisch zeigen? Nach wie vor gelingt die Produktion von relativem Mehrwert allein über neue Technik und das seit über 150 Jahren. – Ein Grund mehr sich dieses Zentrum des ersten Bandes genauer anzuschauen.

Prof. Hans Georg Bensch lehrt an der Universität Oldenburg (neben Philosophie auch Einführung in „Das Kapital“). Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Klassische Deutsche Philosophie und Kritische Theorie.

Referent: apl. Prof. Dr. Hans-Georg Bensch (Hannover/Oldenburg)
Termin: Mittwoch 13.12.2023, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Sozialökonomie, ex HWP), Raum S28



Jan Weyand

Zwei Seiten einer Medaille - Rassismus und Umweltzerstörung

Auf den ersten Blick sind Rassismus und Umweltzerstörung weit voneinander entfernte Themengebiete. Kulturhistorisch liegen sie auf den zweiten Blick gar nicht so weit auseinander. Im Kern von Rassismus wird zwischen Natur und Kultur unterschieden und die Natur den Nicht-Weißen, die Kultur den Weißen zugeordnet; entsprechend unterscheiden sich die Zuschreibungen (z. B. „Vernunft“ und „Rationalität“ auf der Seite der Weißen, „Triebhaftigkeit“ und „Unkontrolliertheit“ auf der Seite der Nicht-Weißen). Diese Rangordnung von Natur und Kultur finden wir auch im modernen Naturverständnis. Sie geht zurück auf René Descartes Unterscheidung von res cogitans und res extensa, die nicht einfach nur eine Unterscheidung ist, sondern eine Überordnung der Kultur über die Natur, die in der Folge als ein instrumentell zu bemeisterndes Objekt verstanden wird.

Der Vortrag wird diese für moderne Unterdrückungs- und Herrschaftsverhältnisse konstitutive Rangordnung von Natur und Kultur in ihren Konsequenzen entwickeln.

Prof. Dr. Jan Weyand lehrt Soziologie am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Wissens- und Kultursoziologie.

Referent: Prof. Dr. Jan Weyand (Hamburg)
Termin: Donnerstag, 18.01.2024, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Sozialökonomie, ex HWP), EG, Raum S07



ROTER SALON. HAMBURG

Der ROTE SALON ist eine neue, unabhängige Veranstaltungsreihe in Hamburg, in der die Autor:innen aktueller politischer Bücher live mit Publikum diskutieren. Online werden die Veranstaltungen mit Material und Inhalten begleitet. Gegründet wurde der Rote Salon von dem Journalisten und Autoren Michael Hopp.

Webseite: https://roter-salon-hamburg.de
Kontakt: info@roter-salon-hamburg.de


Buchvorstellung und Diskussion mit Susan Neiman

Links ist nicht woke

Susan Neiman, die US-amerikanische Philosophin und Direktorin des Potsdamer Einstein-Forums, kommt auf Einladung des ROTEN SALON nach Hamburg, um über ihre Streitschrift „Links ist nicht woke“ zu diskutieren.

„Mich … beschäftigt, warum sich sogenannte linke Stimmen der Gegenwart von philosophischen Ideen verabschiedet haben, die für den linken Standpunkt von zentraler Bedeutung sind: ein Bekenntnis zum Universalismus statt zum Stammesdenken, eine klare Unterscheidung zwischen Gerechtigkeit und Macht und die Überzeugung, dass Fortschritt möglich ist.“ (Susan Neiman, NDR)

„Links ist nicht woke“ von Susan Neiman ist bei Hanser Berlin erschienen und kostet 22,00 €.

Diese Veranstaltung insbesondere für Studierende ist eine Kooperation der MASCH Hochschulgruppe mit ROTER SALON HAMBURG und LuV Hamburg (Liste Unabhängiger Verlage).

Referentin: Susan Neiman (Potsdam)
Termin: Montag, 05.02.2024, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Sozialökonomie, ex HWP), EG, Großer Hörsaal



Hinweise
------
Mitglied werden
------
Tagungsband: Aufhebung des Kapitalismus
------
------
 
 
  Impressum | Datenschutzerklärung Letzte Änderung: 28.o9.23