Hinweise zu den Kursen
Auf Grund der Corona Einschränkungen sind wir in den letzten Jahren auf Online-Kurse (Videodiskussionen) umgestiegen. Voraussetzung für die Teilnahme an diesen Kursen ist deshalb eine Anmeldung per Mail (E-Mail Adresse steht unter der Kursbeschreibung).
Zusätzlich bieten wir jetzt auch wieder (physische) Präsenz-Kurse an.
Lektürekurs Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur (Neu)
In Sigmund Freuds 1930 erschienener Schrift führt er die Entstehung von Kultur auf einen erzwungenen Triebverzicht zurück. An wenigen ausgewählten Textstellen soll untersucht werden, ob diese Ableitung stimmig ist und inwieweit sie, wenn sie stimmig ist, für die Entstehung dessen, was Adorno und Horkheimer in der „Dialektik der Aufklärung“ im Kapitel über die „Kulturindustrie“ formulieren, von Bedeutung ist. Es soll u.a. der Frage nachgegangen werden, ob der Erfolg der „Kulturindustrie“ auf den von Freud diagnostizierten „Triebverzicht“ zurückzuführen ist.
Literatur: Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur, z.B. Reclam Verlag – auch im Internet als pdf. Reimut Reiche: Total Sexual Outlet, in: Triebschicksal der Gesellschaft. Über den Strukturwandel der Gesellschaft. Frankfurt/New York 2004.
Ein Kurs der MASCH-Hochschulgruppe.
Kontakt: Dr. Michael Löbig
Termin: jeden Donnerstag, 18.00 Uhr
Erster Termin: 13.04.2023
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (Fachbereich Sozialökonomie, ex HWP), 1. Stock, Gebäudeteil B, Raum B130
Lektürekurs 100 Jahre Georg Lukacs: Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik (Neu)
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Lukács’ Buch „Geschichte und Klassenbewußtsein“ (1923) sollen insbesondere die Kapitel über das „Klassenbewußtsein“ sowie das Kapitel „Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats“ gelesen und unter dem Gesichtspunkt ihrer möglichen Aktualität diskutiert werden. Dabei soll insbesondere die Bestimmung des Begriffs „Klassenbewußtsein“ bei Lukács daraufhin untersucht werden, ob er für die Gegenwart noch von Bedeutung sein kann. Hiervon ausgehend soll seiner Bestimmung der Begriffe „Verdinglichung“ und „Proletariat“ nachgegangen und die Frage diskutiert werden, ob heute noch in seinem Sinne von „Klassenbewußtsein“ und „Proletariat“ gesprochen werden kann. Weiterhin wird es hinsichtlich seiner Bestimmung des Begriffs der „Verdinglichung“ darum gehen, zu untersuchen, ob und inwieweit dieser Begriff für die „Kritische Theorie“ Adornos und Horkheimers von Bedeutung ist bzw. inwieweit seine Bestimmung im Rahmen der „Kritischen Theorie“ modifiziert wurde.
Literatur: Lukács, Georg: Geschichte und Klassenbewußtsein (verschiedene Ausgaben, auch im Internet als pdf); Geschichte und Klassenbewußtsein heute (1). Eine Diskussion von 1969. Furio Cerutti, Detlev Clausen, Hans-Jürgen Krahl, Oskar Negt, Alfred Schmidt. Materialismus Verlag 1977.
Ein Kurs der MASCH-Hochschulgruppe.
Kontakt: Dr. Michael Löbig
Termin: jeden Donnerstag, 19.00 Uhr
Erster Termin: 13.04.2023
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (Fachbereich Sozialökonomie, ex HWP), 1. Stock, Gebäudeteil B, Raum B130
Lektürekurs Karl Marx: Das Kapital, Band 1 (Fortsetzung mit 10. Kapitel)
Wer die gegenwärtige Gesellschaft und ihre Dynamik begreifen will, muss auf ein grundlegendes Werk zurückgreifen, das Marx geschrieben hat, als die Gesellschaftsform Kapitalismus sich in Europa gerade durchgesetzt hatte. Wer es in die Hand nimmt, wird schnell feststellen, dass es sich hierbei nicht um ein „veraltetes“ Werk handelt, sondern um ein Werk, dessen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit weit über das hinaus geht, was die heutige Mainstream-Wissenschaft zu bieten hat.
Wir beschäftigen uns in diesem Online-Kurs, der seit dem Wintersemester 2022/23 läuft, mit dem ersten Band des „Kapital“ und sind inzwischen beim zehnten Kapitel angekommen. Neueinsteiger:innen mit entsprechenden Vorkenntnissen sind willkommen.
Ausgabe: Marx-Engels-Werke, Band 23, Dietz-Verlag.
Kontakt:
Termin: jeden Dienstag, 19:0o Uhr (Online!)
Der Kurs findet online statt. Bei Interesse bitte Kontakt aufnehmen unter:
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Lektürekurs Karl Marx: Das Kapital, Band 2 (Neu)
Der erste Band des „Kapitals“ setzt sich kritisch mit dem Produktionsprozess des Kapitals auseinander. Zu Beginn der „Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses“ reflektiert Marx diesen Zusammenhang (MEGA II/4.1, S.24): Die Ware ist nun nicht mehr der „Ausgangspunkt, die Voraussetzung für die Entstehung des Capitals“, vielmehr sind die Waren jetzt „das Product des Capitals“. „Die erste Bedingung der Akkumulation ist, daß der Kapitalist es fertiggebracht hat, seine Waren zu verkaufen und den größten Teil des so erhaltenen Geldes in Kapital rückzuverwandeln“ (MEW 23, S.589). Diesen Zirkulationsprozess des Kapitals analysiert Marx nun im zweiten Band des Kapitals, der von Engels aus Marx-Manuskripten zusammengestellt wurde. Im Austausch kapitalistisch produzierter Waren ist das Kapital als prozessierender Wert gefasst, der in jedem Moment des Kreislaufprozesses Kapital in verschiedener Gestalt ist: Geldkapital, produktives Kapital, Warenkapital. Für das Kapital vermittelt der Zirkulationsprozess die Möglichkeit der kontinuierlichen Verwertung.
Die Kontinuität und der Prozesscharakter der Zirkulation sowohl einzelner als auch interagierender verschiedener Kapitale werden in den Untersuchungen zur Reproduktion des gesellschaftlichen Gesamtkapitals thematisiert. Die ungestörte Kontinuität der Verwertung im zeitlichen Verlauf zeigt sich somit u.a. an die Proportionalität des Austausches sowohl in stofflicher als auch in wertmäßiger Hinsicht gebunden. Damit zeigen sich aber immer wieder Krisenmomente, die hier vor allem als Unterbrechungen der Zirkulation auftreten. Diese Krisenmomente werden systematisch erst im dritten Band des „Kapitals“ entfaltet.
Der Kurs ist eine Fortführung des Kurses „Kapital“, Band 1. Einsteiger:innen sind herzlich willkommen.
Kontakt: Paul Stegemann
Termin: Zweiwöchentlich Montag, 19:00-20:30 (Online!)
Erster Termin: 24.04.2023
Der Kurs findet online statt (jitsi). Bei Interesse bitte Kontakt aufnehmen unter:
Das „Kapital“ lesen
Kritik der Politischen Ökonomie für Einsteiger:innen
Was erwartet euch:
Marx ist wieder en vogue. Dabei fällt vielen der Einstieg in sein Hauptwerk, „Das Kapital“, schwer und es kursieren die wildesten Meinungen, was denn eigentlich da so drin steht. Wir wollen uns mit kritischer Distanz dem Text nähern und zentrale Passagen gemeinsam erarbeiten: Was versteht Marx unter dem „Wert“? Was unter „Ausbeutung“? Gibt es wirklich noch Klassen und was ist eigentlich diese ominöse Dialektik, leuchtet uns das alles ein und was bringt es uns, das zu wissen?
Der Workshop wird eingeleitet durch eine ganz kurze geschichtliche Einbettung des Textes. Zum Abschluss stellen wir euch verschiedene Lesarten vor, die den Text teilweise sehr unterschiedlich auslegen und geben euch eine Auswahl an Möglichkeiten, wie ihr euch weiter mit der Kritik der politischen Ökonomie auseinandersetzen könnt.
Referenten:
Der Workshop wird geleitet von Paul und Moritz. Paul ist Soziologe und bietet seit Jahren Lektürekurse zum „Kapital“ von Marx bei der MASCH Hamburg an. Moritz ist Jurist und Kriminalsoziologe und hat mehrere solcher Einführungskurse geleitet.
Anmeldung und Material:
Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt, darum bitten wir um eine kurze Anmeldung. Wir schicken euch dann einen Reader mit Auszügen aus dem „Kapital“. Aus Zeitgründen wäre es gut, vor dem Workshop diese kurzen Texte gelesen zu haben, damit wir mehr Zeit zum Diskutieren haben. Der Zeitaufwand zur Vorbereitung ist aber überschaubar, versprochen.
Wichtig:
Der Kurs richtet sich an Personen ohne Vorkenntnisse. Falls ihr schon Vorkenntnisse habt, könnt ihr gerne teilnehmen, wir wollen aber für alle verständlich und gemeinsam den Text erarbeiten, ohne Expert:innendiskussionen.
Ein Workshop der MASCH-Hochschulgruppe.
Kontakt:
Zeitrahmen: Samstag 17.06.2023,10–18 Uhr
Ort: Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg
Interessent:innen für diesen Kurs melden sich bitte per E-Mail an unter:
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