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MASCH - Marxistische Abendschule Hamburg. Forum für Politik und Kultur e.V. ***********

Veranstaltungen/Workshops der MASCH Hochschulgruppe Winter 2o25/26


Iris Minich

Lesung aus dem „Kommunistischen Manifest“ von Karl Marx und Friedrich Engels

1848 erschien in London ein Text, der die Welt veränderte. Er wurde zum Ausgangspunkt ökonomischer Systeme, politischer Konflikte und nicht zuletzt einer Vielzahl von Missverständnissen, die bis heute das politische Bewusstsein prägen. Das von Karl Marx und Friedrich Engels verfasste „Programm der Kommunistischen Partei“ ist als historisches Dokument einmalig und fasziniert durch seine mitunter erschreckend weitsichtigen Analysen u.a. zur Ausbeutung der Arbeiter oder zur Globalisierung. An vielen Stellen entwickelt der 177 Jahre alte Text eine Präsenz, als wäre er gestern geschrieben. Iris Minich leiht in einer künstlerischen Lesung dem „Manifest“ ihre Stimme. Minich ist Schauspielerin in Hamburg. Ihr Partner im Künstlerkollektiv JAJAJA, Arvild J. Baud, sorgt für musikalische Akzente.

Eine Veranstaltung des ROTEN SALON HAMBURG in Kooperation mit der MASCH Hochschulgruppe und LuV Hamburg (Liste unabhängiger Verlage).

Zur besseren Planung wird um Anmeldung gebeten, die über die Website https://roter-salon-hamburg.de anonym erfolgen kann.

Vortragende: Iris Minich (Lesung), Arvild J. Baud (Musik)
Moderation: Michael Hopp (ROTER SALON)
Termin: Montag, 15.09.2025, 18.30-21:00 Uhr
Ort: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Von-Melle-Park 3, im Vortragsraum 1. Stock



Stefan Kierstein

Zur Psychologie des Widerstands

In Zeiten wie diesen, die gekennzeichnet sind von:
• einer noch vor einigen Jahren unvorstellbaren Zunahme des Rechtspopulismus,
• einem die Existenz der Menschheit bedrohenden Klimawandel,
• einer zunehmenden Kriegsgefahr, auch hier in Europa,
• und einem unberechenbaren Donald Trump,
um nur einige aktuelle Probleme zu nennen, fällt es zunehmend schwerer, tatenlos zuzuschauen und darauf zu hoffen, dass sich das alles von selber wieder einrenkt. Und die Politik der letzten Jahre hat diese Probleme alles andere als gelöst, im Gegenteil, sie ist dafür in hohem Maße verantwortlich. Das alles löst bei vielen Wut, Unsicherheit, Resignation, aber auch (Zukunfts-)Ängste aus. Dabei sind diese Emotionen logisch, um nicht zu sagen psychologisch.

Im Vortrag soll es um die psychischen Aspekte dieser gesellschaftlichen Situation gehen, wie diese auf Menschen wirkt und wie man damit aus Kritisch-psychologischer Sicht möglichst konstruktiv umgehen kann.

Eine Veranstaltung der MASCH-Hochschulgruppe.

Referent: Dr. Stefan Kierstein (Hamburg)
Termin: Donnerstag, 09.10.2025, 18:30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 5 (WiWi - Bunker), 3. Stock, Raum 3016



Buchvorstellung mit den Herausgebern Karsten Kunibert Krüger-Kopiske und Tobias Reichardt

Wozu Marx? Gesellschaftskritik und individuelle Erfahrung

Im Umfeld der MASCH ist ein neues Buch entstanden: In „Wozu Marx?“ beschreiben verschiedene Autoren in einer Mischung aus autobiographischen Schilderungen und sachbezogener Argumentation, wie sie durch Marx beeinflusst wurden und was Ihnen an Marx‘ Erkenntnissen bis heute gültig und wichtig erscheint. Es sind Stellungnahmen von Personen in unterschiedlichen Berufen, Lebenslagen und unterschiedlichen Alters, die sich über Jahre und teils Jahrzehnte hinweg mit Marx‘ Werk auseinandergesetzt haben. Es zeigt sich, dass die Beschäftigung mit dem marxschen Werk auch inhaltlich vielfältig ist. Nicht alles, was die hier versammelten Autoren bei Marx oder bei selbsterklärten Marxisten gelesen haben, teilen sie. Mancher mit Marx verbundene Standpunkt mag die Lesenden überraschen. Bücher über Marx‘ Werk, dessen Theoreme, die Kritik daran und die Kritik an solcher Kritik füllen Bibliotheken. Das vorliegende Buch ist ein Eintritt in diese Welt. Es soll zum Selbstdenken und zur eigenständigen Auseinandersetzung mit Marx anregen. Obwohl die Beiträge durch ein umfangreiches kontextualisierendes Nachwort ergänzt werden und es sich somit auch um ein Art Einführung in die marxsche Theorie handelt, schlagen sich auch Diskussionen und Standpunkte nieder, die in den Diskussionskreisen der MASCH seit Jahren eine Rolle spielen.

Eine Veranstaltung der MASCH-Hochschulgruppe.

Die Buchvorstellung findet zweimal statt:

Referenten: Karsten Kunibert Krüger-Kopiske / Dr. Tobias Reichardt (Hamburg)
Termin: Donnerstag 06.11.2025, 18:30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Soz.Ök., ex HWP), EG, Raum S27

Referenten: Karsten Kunibert Krüger-Kopiske / Dr. Tobias Reichardt (Hamburg)
Termin: Dienstag 10.02.2026, 18:30 Uhr

Die zweite Veranstaltung findet online statt. Wir bitte dafür um Anmeldung unter: .



Buchvorstellung mit Heinrich Detering

Die Revolte der Erde. Karl Marx und die Ökologie

Ökologische Sensibilität bestimmt Karl Marx’ Werk von Anfang an. Sie ist nicht erst das Ergebnis eines späten Wandels, sondern imprägniert sein Denken von den frühen Schriften über das »Kapital« bis in seine letzten Jahre. Marx nimmt das Naturdenken der Romantik auf und stellt es vom spekulativen Kopf auf die empirischen Füße. Dabei spielen Ludwig Tieck und Goethe eine nicht geringere Rolle als Charles Darwin oder Adam Smith. Poetische Texte und Schreibweisen durchdringen gesellschafts- und naturwissenschaftliche Diskurse. In einer Verbindung von Ideengeschichte und intensiven Textlektüren legt Detering die überraschende Aktualität von Marx’ Schreiben in unserer Zeit frei, einer Zeit, in der die Deformationen des Marxismus abgewirtschaftet haben und der sie überlebende Kapitalismus einen globalen Ökozid heraufbeschwört.

Eine Veranstaltung des ROTEN SALON HAMBURG in Kooperation mit der MASCH Hochschulgruppe und LuV Hamburg (Liste unabhängiger Verlage).

Zur besseren Planung wird um Anmeldung gebeten, die über die Website https://roter-salon-hamburg.de anonym erfolgen kann.

Lesung: Prof. Dr. Dr. Heinrich Detering (Göttingen)
Moderation: Henry Grotkasten, Michael Hopp (ROTER SALON)
Termin: Montag, 24.11.2025, 18.30-21:00 Uhr
Ort: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Von-Melle-Park 3, im Vortragsraum 1. Stock



Filmvorführung zu 500 Jahre Bauernkrieg

Der Tod des weißen Pferdes

Regie: Christian Ziewer | Deutschland 1985 | 111 Min.

Franken im Jahr 1525: Zwischen einem Kloster und der einfachen Landbevölkerung des zugehörigen Dorfes kommt es zum Konflikt, als der neue Abt sich als Tyrann entpuppt. Mit einer gefälschten Urkunde sichert er der Kirche höhere Abgaben und Frondienste. Die Bauern erfahren durch einen reumütigen Mönch von dem Betrug und beginnen, sich gegen das Unrecht zur Wehr zu setzen. Kurzzeitig scheinen sich die Machtverhältnisse im Dorf zu wandeln, bis die Bauern sich den bewaffneten Truppen des Fürsten gegenübersehen.

Pünktlich zum 500-jährigen Jubiläum wurden die historischen Ereignisse des deutschen Bauernkriegs im heutigen Jahr 2025 aus allen möglichen politischen Richtungen für die eigenen Zwecke vereinnahmt. Dagegen nimmt sich Christian Ziewers filmische Interpretation von 1985 vergleichsweise bescheiden aus. "Der Tod des weißen Pferdes" will nach Auskunft des Regisseurs gerade abseits der geschichtsträchtigen Zentren von Protagonisten erzählen, die nicht in die Schulbücher eingegangen sind und keine bedeutenden Programme formulierten. Ganz ähnlich wie in seiner Arbeiterfilm-Trilogie aus den 1970er Jahren zeichnet Ziewer auch hier keine Geschichte mit revolutionären Helden, sondern arbeitet anhand der widersprüchlichen und scheiternden Akteure Ernst Blochs hoffnungsvolles Befreiungsmotiv des aufrechten Gangs erneut durch. Ebenfalls wie in früheren Filmen entstand auch dieses letzte von Ziewer vor seinem Rücktritt vom Filmgeschäft realisierte Projekt in Zusammenarbeit mit vielen Laiendarstellern, hier der Bevölkerung der fränkischen Drehorte Schlaifhausen und Langenzenn.

Einführung: Michael Heidemann (Oldenburg)
Termin: Freitag, 12.12.2025, 18:30-21:30 Uhr
Ort: Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg



Filmvorführung & Diskussion

Matzpen – Antizionisten in Israel

In den 1960er Jahren, forciert durch die israelische Besatzung, entwickelte sich in Israel eine radikale linke Opposition. Die Wirkung dieser Gruppierung stand in umgekehrtem Verhältnis zu ihrer Größe: Fast jede Aktion oder jedes Statement führte zu heftigen Reaktionen seitens Staat, Armee und Parteien. Bekannt wurde die Gruppe unter dem Namen ihrer Zeitschrift: „Matzpen“ (hebräisch: Kompass).

Die Gruppe selbst nannte sich „Israelische Sozialistische Organisation“ und entstand bereits 1962 durch die Abspaltung einiger weniger Mitglieder der Kommunistischen Partei Israels („Maki“): 1983 löste sich die Gruppe formell auf, 20 Jahre später brachte der Filmemacher Eran Torbiner frühere Aktive zusammen. In beeindruckenden Interviews und zeitgenössischen Aufnahmen werden die Etappen der innerisraelischen und regionalen Konflikte nachgezeichnet. Plastisch wird der Kampf und das Bemühen um eine radikale Veränderung in Israel für eine gemeinsame Zukunft von jüdisch-israelischen und arabisch-palästinensischen Menschen. Diese konnte sich „Matzpen“ nur als multinationales sozialistisches Gemeinwesen vorstellen.

Die kompakte Darstellung lädt zur Diskussion ein. Im Anschluss an den Film (Dauer: ca. 60 Minuten) wird dazu Gelegenheit sein.

Moderation: Dr. Jürgen Bönig und Martin Dieckmann (Hamburg)
Termin: Dienstag, 16.12.2025, 18:30-21:00 Uhr
Ort: Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg



Workshop: Das „Kapital“ lesen

Kritik der Politischen Ökonomie für Einsteiger:innen

Was erwartet euch:
Seit der Weltfinanzkrise ist Marx wieder in aller Munde. Dabei fällt vielen der Einstieg in sein Hauptwerk, das „Kapital“ schwer und es kursieren die wildesten Meinungen, was denn eigentlich da so drin steht. Wir wollen uns mit kritischer Distanz dem Text nähern und zentrale Passagen gemeinsam erarbeiten: Was versteht Marx unter dem „Wert“? Was unter „Ausbeutung“? Gibt es wirklich noch Klassen und was ist eigentlich diese ominöse Dialektik?

Der Workshop wird eingeleitet durch eine ganz kurze theoretische Einbettung des Textes und eine Skizze seines Aufbaus. Zum Abschluss stellen wir euch verschiedene Lesarten („Wertkritik“, „Neue Marxlektüre“ und „Historische Lesart“) vor, die den Text teilweise sehr unterschiedlich auslegen und geben euch eine Auswahl an Möglichkeiten, wie ihr euch weiter mit der Kritik der politischen Ökonomie auseinandersetzen könnt.

Referenten:
Tobias ist studierter Philosoph und bietet seit Jahren Lesekreise zum „Kapital“ von Marx bei der MASCH (www.masch-hamburg.de) an. Paul ist Soziologe und Logistiker und leitet ebenfalls seit vielen Jahren Kapital-Kurse.

Anmeldung und Material:
Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt, darum bitten wir um eine kurze Anmeldung. Wir schicken euch dann einen Reader mit Auszügen aus dem „Kapital“, in den ihr gerne vorher schon reinlesen dürft, aber nicht müsst.

Wichtig: Der Kurs richtet sich an Personen ohne Vorkenntnisse. Falls ihr schon Vorkenntnisse habt, könnt ihr gerne teilnehmen, wir wollen aber für alle verständlich und gemeinsam den Text erarbeiten, ohne Expert:innendiskussionen.

Zeitrahmen:

 	Fr. 16.01.2026 | 19–22 Uhr 
 	Sa. 17.01.2026 | 10–18 Uhr 
 	So. 18.01.2026 | 10–13 Uhr 

Ort: Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg
Kontakt: .



Vortrag & Diskussion mit Michael Heidemann

„Palestine will set us free“ – Kritik des (linken) palästinensischen Befreiungsnationalismus

„From the river to the sea, Palestine will be free“ lautet der ebenso deutliche wie kompromisslose Schlachtruf auf sogenannten Solidaritätsdemos für Gaza. Noch expliziter kommt die Erlösungsformel „Palestine will set us free“ daher, die sich insbesondere unter progressiven Linken aus dem akademischen Milieu wachsender Beliebtheit erfreut. Aus Sicht Greta Thunbergs kann es beispielsweise keinen erfolgreichen Klimaschutz ohne Befreiung Palästinas geben. Wie linke Aktivisten auf solche konstruierten Zusammenhänge kommen, bedarf einer ideologiekritischen Aufklärung. Welche Freiheit wovon und Freiheit wozu verspricht der Kampf für die palästinensische Sache?

Hierzu soll ein kritischer Blick auf die verschiedenen politischen und historischen Akteure in Palästina (PLO, PFLP, Hamas, Islamischer Dschihad, aber auch die Arabische Liga u.a.) geworfen werden, die über ihre Ziele und Zwecke seit jeher bereitwillig und öffentlich nachvollziehbar Auskunft geben. Auch der Kontext der Staatsgründung Israels und der seitdem geführten Kriege soll im Vortrag erinnert werden. Da Palästina seit dem Sechstagekrieg von 1967 die Projektionsfläche für viele revolutionstheoretischen Sehnsüchte der globalen Linken bildet, könnte die Analyse der antisemitischen Programmatik der führenden palästinensischen Organisationen auch die Möglichkeit zu einer selbstkritischen Reflexion linker ‚Palästinasolidarität‘ ergeben.

Wie eine Kritik der Verhältnisse im Nahen Osten auf Grundlage der Marxschen „Kritik der politischen Ökonomie“ und der Einsichten in die Wirkmächtigkeit des Antisemitismus formuliert werden könnte, soll im Anschluss offen diskutiert werden.

Eine Veranstaltung der MASCH-Hochschulgruppe.

Referent: Michael Heidemann (Bremen)
Termin: Freitag 23.01.2026, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Soz.Ök., ex HWP), EG, Raum S27



ROTER SALON HAMBURG

Der ROTE SALON ist eine neue, unabhängige Veranstaltungsreihe in Hamburg, in der die Autor:innen aktueller politischer Bücher live mit Publikum diskutieren. Online werden die Veranstaltungen mit Material und Inhalten begleitet. Gegründet wurde der ROTE SALON von dem Journalisten und Autoren Michael Hopp.

Webseite: https://roter-salon-hamburg.de
Kontakt: info@roter-salon-hamburg.de


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